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Poetisches / Lieder

Seit jeher inspirierten die Bienen den Menschen zu geistigen Hochleistungen. Dabei entstand sehr viel Sinniges, aber unter anderem auch viel Unsinniges und Lustiges - Gott sei dank ! Viel Spaß beim Lesen.
Und noch was: Danke an Helmut Schmelz vom "Bienenzuchtverein Hof und Umgebung" für das Überlassen seiner umfangreichen Sammlung.



Sprichwörter:

Willst Du Gottes Wunder sehen,
musst Du zu den Bienen gehen !

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Willst du die großen Wunder seh´n,
bleib vor den Bienenvolke steh´n.
Gehe dann durch Feld und Flur
und preis den Schöpfer der Natur.


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Wo man Bienen hegt
und ein Gärtchen pflegt,
wo in Fried´ und Freud´
wohnen Imkersleut´,
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ist´s da nicht schön ?

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Wer Bienen hegt und sie gut pflegt,
lebt sorgenfrei und wohl dabei.

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Dem Ganzen selbstlos dienen
das lehren uns die Bienen.

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Wer die Biene nicht ehrt,
ist des Honig's nicht wert !

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Hättest Du den Bauern nicht, dann hättest Du kein Brot.
Gäbe es die Bienen nicht, so litt der Bauer Not.

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Bienenstaat und Bienenleben
können uns Belehrung geben,
dass nur die vereinte Kraft
große gute Dinge schafft !
Imkerweisheiten:

Die Frauen und die Bienen sind ganz gleicher Art,
sind feine Geschöpfe, behandle sie zart;
doch verlierst du mit ihnen bald die Geduld,
dann spürst du den Stachel, bist selber dran schuld.

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Bienen und Weiber sind von gleicher Art,
drum sei vernünftig und behandle sie zart.
Doch verlierst du mit ihnen die Geduld,
dann spürst Du den Stachel - bist selber dran Schuld.

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Lässt Du Dich mit Bienen ein,
musst Du reinen Herzens sein;
denn es ist der Biene Pflicht,
dass sie jeden Bösen sticht.

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Wenn wir erst schwärmen mit Gebraus,
dann ist´s mit deiner Ruhe aus.
Leer bleibt wohl auch dein Honigtopf,
und dich nennt man ´nen armen Tropf.

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Bien und Schaaf ernährn den Herrn im Schlaf.
       
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Nichts gleicht der Seele so sehr wie die Biene,
sie fliegt von Blüte zu Blüte wie die Seele von Stern zu Stern,
und sie bringt den Honig heim wie die Seele das Licht"
(Victor Hugo)

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Und wenn dich eine Biene sticht,
geh´weg von hier und schimpfe nicht !
Bedenke nur, dass Du es bist,
der störend hier im Wege ist.

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Kommen die Bienen nicht heraus,
ist's mit schönem Wetter aus.

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An Gottes Segen ist alles gelegen.
Doch muss man die Bienen auch hegen und pflegen.

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Lektion von den Bienen

Den Schöpfer fromm verehren,
den Wohlstand fleißig mehren.
die Trachtzeit eifrig nützen,
die Heimat tapfer schützen.
dem Ganzen selbstlos dienen,
das lehren uns die Bienen.
(an einem Bienenstand im Allgäu)

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Ein Schwarm im Mai, ein Fuder Heu;
ein Schwarm im Jun, ein fettes Huhn;
ein Schwarm im Jul, ein Federspul;
kein Schwarm im Mai, der Fuder zwei.
Lateinische Weisheiten:

Ubi apis, ibi salus.
Wo Bienen sind, dort ist Gesundheit.

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Si sapes, sis apis !
Wenn du klug bist, sei wie eine Biene !
Einfach a bissl a bleid´s Gwaf :

Liegt der Imker tot im Zimmer,
dann lebt er nimmer.

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Riechen streng des Imkers Socken,
war der letzte Winter trocken.

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Liegt der Imker unterm Tisch,
war das Essen nimmer frisch !

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Nach einer Flasche Korn,
fällt der Imker meist nach vorn.

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Hast Du Honig in der Blutbahn,
wirst Du sexy wie ein Truthahn.

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Spielt der Imker abends Karten,
muss die Imk´rin halt noch warten.

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Isst Du Honig wie der braune Bär,
dann wirst Du auch so stark wie er.

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Betet der Imkergehilfe in der Kirche zu laut,
hat er seinem Imkermeister zwei Bienenvölker geklaut.

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Geht die Imkerin fest in die Breite,
sucht der Imker sehr schnell das Weite.

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Verliert der Imker seine Hose,
war bestimmt der Gummi lose.
Gedichte für/von Kinder(n):

Die Biene Liane
Die Biene Liane
fiel – plumps – in die Sahne
und strimpelt und strampelt
und himpelt und hampelt
und zappelt gar sehr
in der Sahne umher.
Nun kann sie nicht starten
zu lustigen Fahrten.
Nun summt sie und brummt sie
und paddelt und schwaddelt
und schaukelt – summsumm –
in der Sahne herum.
Die Biene Liane
schlägt Schaum in der Sahne.
Das Quirlen und Wirrlen,
das Blubbern und Bubbern
verwirrt ihr den Blick.
Doch die Sahne wird dick !
Die Sahne – o wehe –
sie schäumt in die Höhe.
Die Bläschen im Gläschen,
sie quellen und schwellen.
Das Bienchen wird lahm,
aber dick wird der Rahm.
Die Biene Liane
steigt auf mit der Sahne.
Dies Schäumen, sich bäumen
- wer ließ sich das träumen ? –
es hebt sie mit braus
aus der Sahne heraus !
Sie quillt aus dem Glase
und fällt auf die Nase.
Da schluchzt sie und juchzt sie
und bügelt die Flügel
und brummelt vergnügt
und erhebt sich und – fliegt.
(James Krüss)

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Verlust der Ähnlichkeit
Man sagt ein Schnäpschen, insofern
es kräftig ist, hat jeder gern.
Ganz anders denkt das Volk der Bienen,
der Süffel ist verhaßt bei ihnen,
sein Wohlgeruch tut ihnen weh.
Sie trinken nichts wie Blütentee,
und wenn wer kommt, der Schnäpse trank,
gleich ziehen sie den Stachel blank.
Letzthin hat einem Bienenstöckel
der brave alte Schneider Böckel,
der nicht mehr nüchtern in der Tat,
aus Neubegierde sich genaht.
Sofort von einem regen Leben
sieht Meister Böckel sich umgeben.
Es dringen giftgetränkte Pfeile
in seine nackten Körperteile,
ja manche selbst durch die nur lose
und leicht gewirkte Sommerhose
besonders, weil sie stramm gespannt.
Zum Glück ist Böckel kriegsgewandt.
Er zieht sich kämpfend wie ein Held
zurück ins hohe Erbsenfeld.
Hier hat er Zeit, an vielen Stellen
des Leibes merklich anzuschwellen.
Und als er wiederum erscheint,
erkennt ihn kaum sein bester Freund.
Natürlich, denn bei solchem Streit
verliert man seine Ähnlichkeit.
(Wilhelm Busch; 1832 bis 1908)

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Helmut und sein Bienenvolk
Fröhlich summt der Bienenkasten,
alles schuftet ohne rasten.
Plötzlich nahen leise Schritte,
zu des Bienenvolkes Hütte.
Kommt da wohl jetzt jemand räubern
und die vollen Waben säubern ?
Man sieht nicht mehr als ´nen Topf,
aus dem guckt raus - ein Pfeifenkopf.
Ach du Schreck, jetzt ist´s vorbei,
mit der Wabenfüllerei !
Ob man wohl dem frechen Mann
in die Adern stechen kann ?
Vielleicht trifft man auch ´ne Rippe
oder gar die große Lippe ?
Pfui, da kommt der erste Rauch
aus des Pfeifenkopfes Bauch.
Ob vermittels seiner Pfeifen
diesen Mann wohl anzugreifen ?
Eine Biene auf die Schnelle
setzt sich an des Rauches Quelle,
hat statt Nektar oder Pollen
einen großen Honigstollen,
drückt ihn in das Pfeifenhaus
und schon ist die Pfeife aus !
Nun ist wieder alles gut
und besiegt der große Hut.
Michael, Johannes und Erich
(Hof im Juli, 1998)
Lustige Gedichte:

Gänseblümchen
Ein Gänseblümchen liebte sehr
ein zweites gegenüber,
drum rief's: "Ich schicke mit 'nem Gruß
dir eine Biene 'rüber !"
Da rief das andere: "Du weißt,
ich liebe dich nicht minder,
doch mit der Biene, das lass sein,
sonst kriegen wir noch Kinder !"
(Heinz Erhardt)

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Notwehr

In einem Birnenbaum, gleich neben dem Mist,
dort, wo die Wiese zu Ende ist,
im hohlen Baumkern, wohlbehütet,
wird Bienennachwuchs ausgebrütet.

Klein-Nicki, der dort geht,
voll Neugier sich zum Bienenstock dreht.
Er steckt in das Flugloch eine Latte,
die zum Spaziergang er bei sich hatte.

Gespannt beginnt er emsig zu bohren,
schon schwirren Bienen um seine Ohren.
Eine sticht ihn gleich ins Bein.
„Autsch“, schreit Nicki, „wie gemein !“
Der Stich fängt langsam an zu brennen.
Nicki erkennt: Jetzt muss ich rennen.
Der Junge flüchtete in arger Bedrängnis.
Jedoch die Tat wird ihm zum Verhängnis.

Rasch will er ins Haus hinein,
doch die Bienen holen ihn vorher ein.
Und es piekt und quält und sticht
der Schwarm ihn in Arm, Bein und Gesicht.

Besiegt mit Schwellungen, völlig zerstochen
ist Nicki abends ins Bett gekrochen.
Sogar noch viele Tage später,
erkannte man so den Bienenstocktäter.
(Heinz Kähne)

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Süß ist was ich schaffe,
stechend meine Waffe,
meine Höschen gelb wie Gold,
allen Blumen bin ich hold.
"Jetzt in diesen kalten Zeiten
ist bei unsern alten Leuten
immer irgendetwas los.
Und der Arzt empfiehlt ganz groß
Honig für das Herz der Tante,
für die Mutter, die sich brannte,
für den Opa, der so schwer
leidet, denn er hustet sehr.
Und das ist bestimmt ganz richtig,
Honig ist tatsächlich wichtig !
Honig hilft für allerlei,
ist die beste Hausarznei !
Lunge, Herz lässt sich kurieren,
Magen, Leber, Galle, Nieren,
Mundausschlag und Heiserkeit,
schlechter Schlaf und Müdigkeit,
Nerven, Wunden aller Art,
selbst mit Eiter schon gepaart,
auch für ungesundes Blut
ist ein Gläschen Honig gut.
Kaum ein Leiden, ein Organ,
das nicht spricht auf Honig an ... !      
(Autor unbekannt)

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Die muntere Biene

Eine muntere Biene fliegt durch die Luft,
erfreut sich am süßen Blütenduft.
Glücklich lässt sie sich am Bächlein nieder
und reinigt ihr gestreiftes Mieder.
Plötzlich fällt sie ins kühle Nass hinein,
eine Forelle denkt: Oh wie fein -
schluckt das Bienchen rasch hinunter -
nun wird die Forelle munter.
(Eberhard Dörr)

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An die Bienen

Bienen ! Immen ! Sumseriche !
Wer sich je mit euch vergliche,
der verdient, dass man ihn töte !
Dass zumindest er erröte !
Denn, wie ihr in Tal und Berg schafft
ohne Zutun der Gewerkschaft,
ohne dass man euch bezahle,
ohne Streik und Lohnspirale,
täglich, stündlich drauf bedacht,
dass ihr für uns Honig macht,
ihr seid's wert, dass man euch ehre !
Wobei vorzuschlagen wäre -
ob nun alt ihr, ob Novizen -
euch von heute ab zu siezen !
Unser Dank, unser Applaus
säh in etwa dann so aus:
"Sehr geehrte Honigbienen !
Wir Verbraucher danken Ihnen !"
(Heinz Erhardt)

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Die Leiden einer Imkersfrau

A Imkersfrau haut a sauas Leb´n
wöis dera gaiht, des wüll i öitz zum Besten geb´n:

Denn gaihst du mit dein´ Maa wau hi´,
vo wos wird gred ? blauß vo die Bie´.

Und kumma a paar Imka z´samm´,
nau kannst as zu nix annern hom;

dau hockern´s, doun se unterhalt´n,
und koina schaut nau seina Alt´n.

Wennst dau nu mitkummst, nau haust Glück,
dau wimmlt´s ner vor Fachausdrück:

"Troisek, Sklenar, Carnica,
der Flügelindex ist nicht da,

blütenstetig, wabenfest,
sanftmütig, lückenloses Nest.

Großvolk, Kunstschwarm, Durchgangschlitz,
Begattung, Schwarmlust, Wabensitz.

Höselhefe, Nektarpoll,
Hydroxy-methyl-furfural.

Faulbrut, Milbe, Nosema,
Thymian und Arnika,

Zander-Normalmaß-Magazin,
Begattung, Reinzuchtkönigin.

Drohnenbrut und Schwänzeltanz,
Bienendichte sowie Honigkranz.

Weiselnäßfchen, Futtersaft,
Pflegevolk und Leistungskraft.

Honigmaische, Fumidil,
Gitterboden für´s Gemüll.

Wanderstand und Bienenweide,
Begattungskästchen, Großraumbeute.

Belegstelle und Eiablage,
Honigraum und Wespenplage.

Sua waafn´s zou halt in oin Trumm,
allmähle wird da des fei z´dumm.

Wenn nea daham  nau waar a Rouh,
daham dau questert er sua zou.

Denkt Toch und Nacht near an sei Bie´,
wennst nix aners haiast, wirst fei hi´:

"Weisle´jn um oda lau is göih,
wird ewa doch as Weda schöi´?

Schleidere morg´n oder in 8 Tog´n?
döi kan´n ja nu aweng wos aatrog´n.

Da Nachba spritzt mit Gift sei Blamla,
den mou i glei morg´n zammaramma.

Im Wold haut´s oiag´schwemmt die Lachnied´n.
Wern´s raibern oder gems an Fried´n?

Fia d´Wessn hängt nu durt koi Flasch´n,
wea füllt ma denn mei Foutertasch´n?

Ka Fumidil is nu niat drinn,
öitz fählt ma doch a Königin!

Soll is überwintern aaf 3 Kast´n,
gib ihn 30 Pfund Fouta oda lau in fast´n?"

Bevor nu d´Sunn in d´Schlaufschdum scheint,
lest er scho in sein´Imkerfreind.
Wenn ich amal schimpf, macht er a saure Miene,
denn er liebt halt amal nur die seine Honigbiene !

Und kummt er vo der Boderwies´,
is sei´ Stimmung besonders mies:

"Döi Mirmeisler hom holt Imkerfrauen,
dau kannst a Beispiel dir dra schauen.

Die larven um, die drahten ein,
die waschen auch die Kästen rein,

die schleudern und die rühren Futter,
und ich, zu wos ho ich ma Mutter?

DÖi hockat drinn und schaut niat hi,
blaus Honig vekafn mechat sie."

Wenn´st nan a sua haiast, stinkt´s da schwaa:
Wos döi kinna, des kann ich aa.

Drum wollt ich a amal an Schwarm aafange,
dau is ma oba dreckat ganga.

Ich denk ma: "Dau brauchi nematz dazou,
dean kaa ich selba einedou."

In den Korb ho ihn zwar schnell eibeitelt,
doch nauchat war mei Plan vereitelt.

An Deckel draaf und g´stürzt am Stöll,
fängt da Korb as Rutsch´n a ganz schnell.

Fällt oi ins Gros und d´Bie war´n draaß
sellmal war´s ja nu die ana Rass´.

Ich ho niat g´wisst, wöi ma öitz g´schiaht,
zwan´g Stich´in d´Boina langa niat.

Ich hock me hi und wart aaf´s Sterbm,
doch nix passiert, mach heint nu Lärm.

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Honig für Kinder

Die Kinder blühen wie die Feilchen,
an jedem ihrer Körperteilchen.
Der Hans gedeiht und auch Mariechen,
die täglich tüchtig Honig kriegen.
Gewiß ist Lebertran sehr billig,
doch nehmen sie den nicht so willig.

Honig für Erwachsene

Macht Dir Beschwer der Darm, der schlaffe,
tu Honig morgens in den Kaffe(e).
Der regelt auch bei Dir, ich hoff es,
den trägen Wechsel Deines Stoffes.
Und nun wirst Du pünktlich kurz vor zehn
zum kleinsten Raum des Hauses gehn.
(August Ludwig)
Nachdenkliche Gedichte:

Wieviel ist ein Glas Honig wert ?
Gespräch mit der Bienenkönigin:
"Erlauben Sie mir, einen Wunsch zu sagen.
Ich möcht ein Gläschen Honig haben.
Was kostet's ? Ich bin zu zahlen bereit.
Für was Gutes ist mir mein Geld nicht leid."
"Sie wollen was Gutes für ihr Geld ?
Sie kriegen das Beste von der Welt !
Sie kaufen goldnen Sonnenschein,
Sie kaufen pure Gesundheit ein !

Was Bessres als Honig hat keiner erfunden.
Der Preis ? Ich verrechne die Arbeitsstunden.
Zwölftausend Stunden waren zu fliegen,
um so viel Honig zusammenzukriegen.
Ja, meine Leute waren fleissig !
Die Stunde ? Ich rechne zwei Mark dreissig.

Nun rechnen Sie sich's selber aus !
27.000 Mark und mehr.
Hier ist die Rechnung, bitte sehr !"
(Josef Guggenmos, 1922)

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Ein echter Imker, wie man ihn kennt,
braucht keinen Gewinn, wie man´s nennt.
Ihn faszinieren Bienentanz und Waben,
ob sie schon Brut im Neste haben ?
Er schaut zum Flugloch (sieht auch Pollen),
ob die vielleicht schon schwärmen wollen ?
Kurzum, mit Bienen hat er mehr im Sinn
als nur Profit, Geld und Gewinn.

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Bienen in Not
Die fleißigen Bienen gehören
zu den weltweit wichtigsten Tieren.
Die Honigbiene, am besten bekannt,
wird auch das "kleinste Haustier" genannt.
Hinzu kommen in Flur und Wald
in hundertfacher Artenvielfalt
wilde, meist solitäre Bienen.
Hummeln zählt man auch zu ihnen.

Die Mehrheit blühender Pflanzen auf Erden
muss durch Insekten befruchtet werden.
Und hierbei sind es vor allem die Bienen,
die dieser Bestimmung besonders gut dienen.
Ihre Bestäubungsleistung schafft
enormen Nutzen der Landwirtschaft.
Auch halten sie aus ökologischer Sicht
den natürlichen Kreislauf im Gleichgewicht.

Der Mensch aber macht es den Bienen schwer:
Sie finden nicht ausreichend Nahrung mehr.
Ihr Lebensraum, schon arg beschränkt,
wird immer weiter eingeengt.
Kräuter, Hecken und wilde Blüten
hat er kaum noch anzubieten.
Und Tücken heutiger Anbaugebiete
sind Monokulturen und Pestizide.

So werden sie gleich doppelt bedroht
von Mangelernährung und chemischen Tod.
Entkommen aber nicht aus eigener Kraft
den Gefahren moderner Intensivlandwirtschaft.
Nur jene können dem Ärgsten entgehen,
denen Imker schützend entgegenstehen.
Doch die Not der Bienen geht alle an,
Protest allein ist zu wenig getan.

Vonnöten ist jetzt das klare Bekenntnis
zu einem neuen Umweltverständnis.
Eine "grüne" agrarpolitische Wende
setzt dem Sterben erst ein Ende.
Den Artenerhalt gewährleitet nur
biologischer Landbau, das "Zurück zur Natur".
Wenn der Mensch wieder so produziert,
dass er die Schöpfung nicht mehr zerstört.
(Wolfgang Selzer)

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Der neugierige Imker
Er guckt um vier Uhr schon am Morgen,
und spät am Abend guckt er noch;
guckt mit Verknügen, guckt mit Sorgen,
guckt in die Gassen, guckt ins Loch.
Er guckt, wenn scharf die Stürme gehen.
Er guckt nach Überfluss und Not.
Er guckt, wenn lau die Lüfte wehen.
Er guckt das arme Tierchen tot.
(Franz Tobisch, 1865 bis 1934)

Ich mag Bienen

Bienen tragen keine Strümpfe,
sind auch blau nicht, wie die Schlümpfe,
geben weder Milch noch Eier,
senken nicht die Umsatzsteuer,
haben keine Tischmanieren,
krabbeln nicht auf allen Vieren,
gehen in die Kirche nicht,
schreiben mir auch kein Gedicht,
haben Borsten auf den Beinen,
womit sie ungepflegt erscheinen,
Du Bien, mach dich mal hübsch für mich,
ach egal - so mag ich Dich.
Ständig muss ich euch besuchen,
Dafür backt ihr nicht mal Kuchen,
esst selbst nur Pollen und Gelee,
habt nicht mal Zucker für den Tee,
altbacken euer Bienenbrot,
muss ich euch füttern in der Not,
kauf euch Beuten, nur die teuren,
bad euch in verschied´nen Säuren,
doch ihr wollt schwärmen und nicht bleiben,
bekackt mir noch die Autoscheiben,
manchmal sogar stecht ihr mich,
trotzdem, Du Bien, so mag ich Dich.
(Jörg Mersmann)

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Imkers Traum

Das ist des Imkers ew´ger Traum:
Der knospenübersäte Baum,
und Blütenfeld an Blütenfeld
in einer farbenfrohen Welt;
ein Duft aus tausend Nektarschüsseln
und Bienen - nur mit Rotkleerüsseln;
stets schwere dicke Pollenbretter
und allzeit schwüles Honigwetter;
und an des Bienenjahres Schluss
ein süßer goldner Überfluß !
Ein Tröpfchen Wermut in den Wein:
Es trifft nicht allemal so ein,
denn in den Himmel wächst kein Baum
und doch - es bleibt des Imkers Traum.
(Albrecht Johannsen)

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Bienen-Gold

Was bisher keinem Alchemisten gelang,
die Bienen können es schon lang.
Sie haben den Zauber von Sonne und Blüten genommen
und daraus edle Produkte gewonnen.
Den Nektar von vielen Blütentagen
fleißige Bienen zusammentragen.
Im Bienenstock zu flüssigem Gold gemacht,
der Imker birgt die goldene Tracht.
Auch all die anderen guten Sachen,
die uns gesund und munter machen:
Propolis, Gelee Royal und Pollen ...
wir niemals mehr vergessen sollen.
Die Heilkraft ist schon legendär !
Was wär der Mensch, wenn die Biene nicht wär ?
Die Bienen und ein Land voller Blüten,
helft alle mit sie zu behüten.
(Rosemarie Bort, Heilpraktikerin, Öhringen)

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Das liebste Tier

Als einst der Herr im Werderuf
Die gute Mutter Erde schuf,
Da streut´ er, dass sie schöner wär,
Vieltausend Blüten drüber her.
Und dass ein reiches Fruchten sei
An Baum und Kräutern allerlei,
Senkt er hinein den Honigsaft
Voll Süße und geheimer Kraft.
Schuf auch das allerliebste Tier,
Die Biene, dann - und zeigte ihr
Den Weg dazu. Ihr stiller Fleiß
Sei uns zum Wohl und ihm zum Preis.

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Stell einen Bienenkorb auf mein Grab,
Auf dass ich mich an Honig lab.
Bin ich erst tot und fern von hier
Dann wünsch ich nur das eine mir.
Die Straßen des Himmels sind voller Licht,
Doch vom güldenen Honig lass ich nicht.
Stell einen Bienenkorb auf mein Grab,
Auf dass ich mich am Honig lab.
(Sue Monk Kidd)

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Es waren einmal zwei Drohnen

Es waren einmal zwei Drohnen,
die wollten nicht werken und frohnen.
Sie quälten beide sich
um Nahrung gar nicht sehr.
Der eine tat gar nichts,
der andere nicht mehr.

Da sprach der eine zum andern:
Beschwerlich ist das Wandern.
Ich weiß ein schönes Haus
mit Speis und Trank vollauf.
Komm, lass uns dahin richten
fein eilig unseren Lauf.

Es sollen uns die Bienen
das Brot schon mit verdienen.
Und lassen sie uns nicht
gutwillig in das Haus,
so stürmen wir hinein
und jagen sie hinaus.

Kaum war die Nacht gewichen,
so kamen die Drohnen geschlichen.
Sie klopften nicht erst an;
sie zogen keck hinein;
man hieß die stolzen Gäste
ganz gottwillkommen sein.

Da lebten in Saus und Brause
die Drohnen in dem Hause.
Sie aßen, tranken dort
den ganzen lieben Tag;
sie tranken und sie aßen,
was jeder nur vermag.

Die Bienen darob sich beklagten
und endlich die Gäste fragten:
Ihr Drohnen wollt nichts tun -
sagt an, was fällt euch ein ?
In unserm Staate hier
muss jeder tätig sein.

Da sprachen die Drohnen zu ihnen:
Ihr lieben, guten Bienen !
Altadelig sind wir,
ein freigeboren Geschlecht;
dass ihr uns müsst ernähren,
das ist ja unser Recht.

Die adeligen Drohnen,
sie wollten nicht werken und frohnen,
sie lebten nach wie vor
in kummerloser Ruh.
Sie wurden immer mehr,
und schmausten immerzu.

Das hat denn die Bienen verdrossen,
und sie haben einen Bund geschlossen.
Da war die Sache bald und gründlich abgemacht:
sie schlugen eines Tages
die große Drohnenschlacht.
   (Hoffmann von Fallersleben)

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Das Bienenjahr

Der Winter war nicht allzu strenge,
er zog sich aber in die Länge,
und noch Mitte März, o weh !
Da gab es sehr viel Eis und Schnee.
Es mussten noch geduldig warten
die lieben Bienen in dem Garten.
Erst im April - ihr könnt es glauben -
da lösten sich die Bienentrauben,
die Sonne lockte sie heraus,
bald sah es schon ganz anders aus.
Sie konnten schöpfen aus dem Vollen,
dann Hasel- und auch Weidenpollen,
den gab´s in ungeahnten Mengen
in den Wäldern, an den Hängen.
Beladen kehrten sie zurück
und machten froh des Imkers Blick.
Nicht lange wart das Glück der Bienen,
der Winter ist nochmal erschienen
und erst später, Anfang Mai,
dann kam der Frühling ganz herbei.
Die Eisheiligen - soll man es loben ? -
man glaubt´ versetzt sich in die Tropen.
Vom Löwenzahn, ein Blütenmeer,
es lockt die Bienen von weither.
Die Herrlichkeit war bald zu Ende,
und bis nach der Monatswende
gab es wieder kalte Tage,
und für Bienen - ohne Frage -
vergeblich war die Honigsuche,
sie nagten fast am Hungertuche.
Am 8.6. klar und rein,
es setzte schönes Wetter ein.
Der Himbeerblüte süßer Duft,
der ist es, der die Bienen ruft.
In den Gärten, in den Wäldern,
auf den Wiesen und den Feldern -
welche ein Meer von zarten Blüten,
die den Bienen Nektar bieten !
Der Honig floss zwar nicht in Strömen,
um den Imker zu verwöhnen,
den für den Wald, den Honigtau,
da war das Wetter noch zu rauh.
Als im Juli dann zuletzt
die große Hitze eingesetzt,
da ruhten längst schon die Lachniden,
doch Bärenklau und Weißklee blühten
und Weidenröschen in dem Walde.
Und wenn ich heute Rückschau halte,
dann will ich durchaus nicht klagen
und im Ganzen ist zu sagen:
Im letzten Jahr - wie man´s gewohnt -
die Imkerei hat sich gelohnt.
(W. Schüte, Bebra)

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Du armer Droh !

Das Bienenvolk ein Frauenstaat -
darin ein "Mann" gar nichts zu sagen hat !
Die Königin, die Weisel wird genannt,
beherrscht des Volk am Bienenstand.
Schon bei der ersten Hochzeitsrunde -
schlägt für den Drohn die letzte Stunde !
Hoch in der Luft - löscht er sein Leben aus,
begattet fliegt die Königin nach Haus.
Ja, lieber Drohn, nur einmal bloß -
dann tot - fürwahr ein traurig Los ?
(Willy Schubert)

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Bienenwinter

Wie ernst und still ist es in Feld und Wald.
Die Nebel hängen grau und tief und kalt.
Früh geht die Sonne schon zu Bett - ganz sacht,
und morgens schläft beinah sie bis um acht.
Den ganzen Tag steht oft sie wie im Traum.
Sie sieht nicht Feld und Wald, nicht Busch und Baum.
Die Wolken hüllen sie in Schleier dicht,
seht doch ihr bleiches, müdes Angesicht.
O zeig uns doch dein herrlich Leuchten wieder !
Doch Regentropfen rinnen dicht hernieder,
als wollten Erd' und Himmel sich vereinen.
Sollt' Mutter Erd' wohl heimlich leise weinen ?
Die Bienen summen nur noch leis' - ganz leis',
und nur der alte Bienenvater weiß,
dass sie in warmer Traube sich verbinden,
vereint den kalten Winter überwinden.
Gönnt ihnen gern die wohlverdiente Ruh',
deckt jedes Volk warm und behaglich zu.
Horcht, wie sie flüstern leise, wie im Traum,
von neuer Blütenpracht im weiten Raum.
Sie sind das höchste Glück für ihn auf Erden.
Er wird zu pflegen sie nie müde werden,
damit sie hungern nicht und frieren brauchen.
Erst dann wird er in Ruh' sein Pfeifchen rauchen.
(Ernst Pinkpank)

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Bienenwohnungsstreit
Da streiten sich die Imker rum
wohl um der Beuten Wert;
der eine schwert sich wenig drum,
was hoch ein andrer ehrt.
Ein jeder hat sein eigen Maß,
ein jeder sein System;
und wer´s nicht hat, erfindet was
und nennt es gleich bequem.

Die fleiß`ge Bienenschar, sie lacht,
wohl ob der Imker Streit:
"Was Ihr euch nur für Sorgen macht
um manche Kleinigkeit.
Gar vieles ist uns völlig gleich,
was Euch so sehr erregt;
lernt, Imker, doch vom Bienenreich
auch, wie man Eintracht pflegt !"
(H. Schlüter)

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Bienensegen

Segne, Herr, das Volk der Bienen !
Schütze es und sei ihn gut !
Siehe, wie sie treu dir dienen,
eifervoll und frohgemut.
Deinen Blumen sind sie Freunde,
allein Blüten lieber Gast,
selbstlos heim zu der Gemeinde,
jede trägt die süße Last.
Nährt die Brut und füllt die Kammern,
sorglich bis zum letzten Platz.
Statt zur Notzeit faul zu jammern,
birgt sie zeitig ihren Schatz.
Goldenschwere Honigwaben,
Frucht millionenfacher Tracht,
köstlichste der Gottesgaben,
Zins verblichner Sommerpacht.
Tausend Düfte drin verwoben,
die da wehn in Wald und Feld.
was in alle Welt zerstoben,
Nektarduft umschlossen hält.
Gedichte in Bezug auf Umwelt und Ökologie:

Vom Wert der Bienen für die Umwelt
Die Honigbiene, welch ein seltsam Tier,
gehört zwar mir, doch nutzt auch dir.
Dienstleistung jeder Imkerei:
Bestäubungsarbeit kostenfrei !
Den schönsten Fruchtansatz im Garten
lässt Bienenemsigkeit erwarten.
Auch jeder Bauer weiß genau,
sie fördern Raps- und Obstanbau.
Kein Grundstück, wo sich Blüten finden,
kann Immenflug unterbinden.
Der Bienenflug - man spricht davon -
ist schadstoffarme Immission.
Der Wiesengrund, der Waldessaum
war stets der Bienen Lebensraum.
Dort lasst sie weiter munter fliegen,
die Pflanzenarmut zu besiegen.
Will man Natur und Landschaft pflegen,
sind Bienen hier ein wahrer Segen.
(Dr. Achim Gercke)

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Bienengedicht
Ein Blumenglöckchen vom Boden hervor
war fröhlich gesprossen im lieblichen Flor.
Da kam ein Bienlein und naschte fein -
oh, die müssen wohl beide füreinander sein !
(Johann Wolfgang von Goethe)

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Vor Jahren einst im Alten Land
Vor Jahren einst im Alten Land,

Durch seine Früchte wohlbekannt,
Begann ein arges Streiten:
Da kommen stets die Imker her
In unsrer Bäume Blütenmeer.
Wir wollens nimmer leiden !

Sie schleppen uns den Honig fort.
Nun reden wir ein ernstes Wort:
Sie sollen ihn bezahlen !
Von unsern Blüten stammt er ja.
Und dann sind auch die Stiche da
Mit ihren Teufelsqualen !

Beschlossen war´s zu dieser Stund.
Man machte es den Imkern kund.
Da blieben sie zu Hause.
Sie sagtens - und es blieb dabei.
Sie machten mit der Wanderei
Für Jahre eine Pause.

Der Obstbaum stand und trauerte
Und jede Blüte lauerte
Umsonst auf eine Biene.
Und jeden Herbst im Alten Land
Der Bauer vor den Bäumen stand
Mit kummervoller Miene.

Denn mit dem Segen wars vorbei,
Nun sah man wie verkehrt es sei,
Den Imker zu vergrämen.
Und wer dereinst mit Spott und Hohn
Vom Imker heischte Geldeslohn,
Begann sich tief zu schämen.

Und allesamt begriffen sie,
Es sei des Imkers große Müh
Zu aller Nutz und Frommen.
Drum baten sie nun umgekehrt,
Um Gotteslohn und Geldeswert,
Er möge wiederkommen.

Nun sieht man, wie es einstens war,
Zur Blütenzeit in jedem Jahr
Ein großes Bienenwandern.
Und jedem ist im Alten Land
Des Imkers Leistung wohl bekannt
Zum Segen für die andern.
(Edmund Herold)

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Lob des Honigs
Der schlaue Pharmazeut im stillen
Labor da bastelt Schönheitspillen.
Prompt wird das chemische Produkt
von weiblichen Ruinen geschluckt.

Das Kräuterweib hingegen tut
geheimnissvoll mit Wurzelsud,
mit Rindentee und Krautessenzen
Ihr könnt den ganzen Zauber schwänzen.
Die beste aller Medizinen
bereiten nämlich unsere Bienen:

In Millionen Blumentöpfchen
kocht Mutter Sonne Nektartröpfchen,
sie bäckt dazu schön gelb und rot
im Pollen feinstes Bienenbrot.
Die Biene schöpft den süßen Seim
und bringt die Köstlichkeiten heim,
dickt ein, was dünn ist, präpariert
den Saft, bis draus der Honig wird.

So sind nicht nur die Sonnenkräfte,
nein, auch die wundersamen Säfte
von Wegerich und Baldrian,
von Augentrost und Enzian,
dazu das zärtliche Parfüm
von Linde, Speike, Rosmarin
im Bienenhonig süß versteckt
und für Jahrzehnte eingeweckt,
er bleibt darum, oh merk es dir
das allerbeste Lebenselexier.

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Die Blumen und die Bienen
Das Blümchen stand - in lebenslanger
Einsamkeit auf einem Anger.
Das Blümchen, es war eine Nelke,
das dachte, eh ich hier verwelke,
möcht ich ´s gern mit dem Bienchen treiben !
Ich will doch keine Jungfrau bleiben !
Es seufzt ganz leise, wie es scheint.
Es hätt sich so gern mit dem Bienchen vereint !
Da kommt eins geflogen mit viel Gesumm.
Das Blümchen will rufen, doch Blumen sind stumm.
Es öffnet ganz weit seine Blütenpracht,
da hat sich ´s Bienchen auf den Weg gemacht.
Es setzt sich ganz zart und summt voller Lust,
dem Blümchen, dem springt fast das Herz in der Brust !
Dann stöhnt leis das Blümchen in sich hinein,
denn das Bienchen tut ihr grad den Blütenstaub rein !
Das Blümchen, es strahlt, die Liebe ist schön,
das Bienchen, das ward nie wieder gesehn !
Dem Blümchen aber, dem ist es egal,
vorbei ist nun alle Liebesqual.
Es steht wieder ganz allein auf dem Anger
und strahlt jetzt, endlich ist es schwanger !
Es wird zwar in ein paar Tagen verwelken,
doch dafür gibt ´s bald zwanzig neue Nelken !

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Der Bauer und sein Kind
Der Bauer steht vor seinem Feld
und zieht die Stirne kraus in Falten:
"Ich hab den Acker wohl bestellt,
auf reine Aussaat streng gehalten !
Nun seh mir eins das Unkraut an !
Das hat der böse Feind getan !"
Da kommt sein Knabe hochbeglückt,
mit bunten Blüten reich beladen;
im Felde hat er sie gepflückt,
Kornblumen sind es, Mohn und Raden.
Er jauchzt: "Sieh, Vater, nur die Pracht !
Die hat der liebe Gott gemacht!"
(Julius Sturm; 1816 bis 1896)
Sprüche für Bienenhäuser/-stände:

Seid mir gegrüßt ihr lieben Bienen,
vom Morgenstrahl beschienen !
Wie fliegt ihr munter ein und aus
in Imker dralles Bienenhaus.
Und seid zu dieser Morgenzeit
so früh schon voller Tätigkeit.
(Wilhelm Busch)

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Wenn bitter sich die Menschen streiten
mit Großem wie mit Kleinigkeiten,
da weich ich ihm am liebsten aus
und flüchte in mein Bienenhaus.
Hör ich das friedliche Gesumm,
vergess ich Schelten und Gebrumm,
und aller Krieg und Krach auf Erden
kann mir sogleich gestohlen werden !

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Wenn ich zu meinem Stande geh ...
Wenn ich zu meinem Stande geh
Und tausend Bienen um mich seh
Und hör das altvertraute Summen,
Dann müssen Leid und Gram verstummen.

Dann denk ich nicht an Gut und Geld,
Nicht an den Hader in der Welt,
Nicht an den Lärm auf allen Gassen,
Nicht an der Feinde grimmes Hassen,

Noch an der Freunde, Neid und Spott;
Dann dank ich still nur meinem Gott,
Dass er im Tollhaus dieser Erden
Dies Heim des Friedens mir ließ werden.

Kehr ich vom Bienenstand zurück,
Ist aufgehellt der trübe Blick.
Denn, was mir grau und schwer erschienen,
Das gab ich meinen lieben Bienen.

Die trugens in die Luft hinaus,
Gleich allem Schmutz aus ihrem Haus,
Und was sie mir dafür gegeben,
Ist neue Kraft zu frohem Leben.
(Edmund Herold)
Lieder:

Imkerlied
Nach der Melodie: "Steh´ ich in finst´rer Mitternacht"
Steh´ mit der gold´nen Sonn`ich auf,
sind meinen Bienen längst wohlauf;
sie fliegen emsig her und hin,
d´rum freut mich´s, dass ich Imker bin.
Und wenn mein Tagwerk vollbracht,
zur Ruhe winkt die stille Nacht;
leg´ mich selig träumend hin
und freu´ mich, dass ich Imker bin.
Und so vergeht mir froh die Zeit,
die Bienen werden schwarmbereit;
sie freu´´n sich ihrer Königin
und mich freut´s, dass ich Imker bin.
Und wird das Wetter dumpf und heiß,
fließt von der Tanne süßer Schweiß;
schwing ich die Schleuder froh und sing;
"Wie freút mich´s, dass ich Imker bin."
(Wilhelm Wankler; 1884)

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Kinderlied: Summ summ summ, Bienchen summ herum
Summ, summ, summ,
Bienchen summ herum !
Ei wir tun dir nichts zu Leide,
Flieg nur aus in Wald und Heide !
Summ, summ, summ,
Bienchen summ herum !
Summ, summ, summ,
Bienchen summ herum !
Such in Blumen, such in Blümchen !
Dir ein Tröpfchen, dir ein Krümchen.
Summ, summ, summ,
Bienchen summ herum !
Summ, summ, summ,
Bienchen summ herum !
Kehre heim mit reicher Habe,
Bau uns manche volle Wabe,
Summ, summ, summ,
Bienchen summ herum !
Summ, summ, summ,
Bienchen summ herum !
Bei den heil'gen Christgeschenken
Wollen wir auch dein gedenken.
Summ, summ, summ,
Bienchen summ herum !
Summ, summ, summ,
Bienchen summ herum !
Wenn wir mit dem Wachsstock suchen
Pfeffernüss' und Honigkuchen.
Summ, summ, summ,
Bienchen summ herum !
(Hoffmann von Fallersleben)

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Kinderlied: Biene Maja
In einem unbekannten Land,
vor gar nicht allzulanger Zeit,
war eine Biene sehr bekannt,
von der sprach alles weit und breit.

Und diese Biene, die ich meine nennt sich Maja,
kleine, freche, schlaue Biene Maja.
Maja fliegt durch ihre Welt,
zeigt uns das was ihr gefällt.

Wir treffen heute uns're Freundin Biene Maja,
diese kleine freche Biene Maja,
Maja, alle lieben Maja,
Maja, Maja, Maja, erzähle uns von dir.
Wenn ich an einem schönen Tag,
durch eine Blumenwiese geh',
und kleine Bienen fliegen seh',
denk ich an eine, die ich mag.

Und diese Biene, die ich meine nennt sich Maja,
kleine, freche, schlaue Biene Maja.
Maja fliegt durch ihre Welt,
zeigt uns das was ihr gefällt.

Wir treffen heute uns're Freundin Biene Maja,
diese kleine freche Biene Maja,
Maja, alle lieben Maja,
Maja, Maja, Maja, erzähle uns von dir.
Maja, alle lieben Maja,
Maja, Maja, Maja, erzähle uns von dir.
(Florian Cusano)

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Bienenlied

Nach der Melodie: "Im Märzen der Bauer ..."


Die Bienen, ein Völkchen, das sehr fleisig ist,
sie sorgen für Honig, den jeder gern isst.
Sie fliegen und sammeln den Blütenstaub auf
und bringen dann alles in ihr Bienenhaus.
Sie füllen die Waben und deckeln sie zu,
sind stets auf dem Fluge und finden ka Ruh.
Sie liefern den Honig, der so nahrhaft ist,
befliegen Blüte für Blüte, das ist ihre Pflicht.
Dabei wird dann wieder jede Blüte bestäubt,
es kann dann wieder reifen - was alles erfreut.
Dass Äpfel und Birnen gut wachsen heran,
hat mit ihrem Fleiße die Biene getan.
Die Imker im Lande, die dürfen nicht ruhn´,
sie haben mit dem Honig genug noch zu tun.
Sie entdeckeln die waben und schleudern sie aus,
abgefüllt dann die Gläser - kommt er zu uns ins Haus.
Wer täglich ein Brötchen mit Honig bestreicht,
der hat kein Weh-wechen, ist von Schmerzen befreit.
Der braucht nicht zum Doktor - bleibt immer gesund,
so hält Bienenhonig uns´ren Körper in Schwung.
(Hubert Dupke im Juli 2003)
Drymat
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