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Phänolog. Kalender


Die Phänologie ist ein wesentlicher Bestandteil der Imkerei. Das Erblühen sogenannter "Zeigerpflanzen" zeigt die jeweilige phänologische Jahreszeit an. Dies wiederum gibt dem Imker indirekt Rückmeldung darüber, was seine Bienen gerade tun bzw. demnächst bald tun werden. Denn Bienen richten sich nicht nach dem Gregorianischen Kalender, sondern nach der fortschreitenden Entwicklung der Natur.



Vorfrühling:
  • beginnt mit der Blüte der Haselnusssträucher, der Schwarz-Erle und Schneeglöckchen
  • erstreckt sich meist von Ende Februar bis Anfang/Mitte März
  • sobald die Böden abgetrocknet sind, beginnt man in der Landwirtschaft mit der Aussaat des Sommergetreides
  • endet mit der Blüte der Salweide

männliche Haselnussblüten

weibliche Haselnussblüten

Blütenkätzchen der Schwarzerle

Schneeglöckchen

blühende Salweide

Erstfrühling:
  • beginnt mit der Blüte der Forsythie
  • Stachel- und Johannisbeere entfalten ihre Blätter
  • ihnen schließen sich Pflaume, Birne und Kirsche an
  • gefolgt von Schlehe und Ahorn
  • das Sommergetreide geht auf
  • Dauergrünland ergrünt
  • die Blätter der Rosskastanie und Birke treiben aus
  • etwa eine Woche später die der Rotbuche, der Linde und des Ahorns
  • die Bauern beginnen mit der Aussaat von Kartoffel und Zuckerrübe
blühende Forsythie
Süßkirsche
Vollfrühling:
  • Wintergetreide und Raps wachsen besonders schnell
  • Blüte von Apfel, Flieder und Rosskastanie
  • die Stieleichen treiben Blätter, dann die Hainbuche
  • anschließend erblüht die Himbeere

Rapsfelder stehen in voller Blüte

Apfelblüte

der Flieder erblüht

blühende Rosskastanien

die jungen Blätter der Hainbuche
Himbeeren blühen auf
Frühsommer:
  • der Start fällt meist in den Juni
  • eingeläutet wird es mit dem Blühbeginn des Weißdorns und des Schwarzen Holunders
  • weiterhin blühen Gräser, der Wiesen-Fuchsschwanz und der Waldgeißbart
  • Blütenhöhepunkt der Wiesen
  • der Winterroggen blüht
  • Zeit der Heuernte
  • Hochsaison der Heuschnupfenzeit
blühender Weißdorn …
… und blühender Holunder
Hochsommer:
  • die Sommerlinde blüht
  • in den Gärten reifen die Johannisbeeren und Süßkirschen
  • Ernte der Wintergerste und des Winterraps
die Sommerlinde erblüht
Johannisbeeren werden reif
Spätsommer:
  • Frühäpfel können geerntet werden
  • Winterroggen, -weizen werden geerntet, dann das Sommergetreide
  • der Hafer wird zuletzt eingefahren
  • Felsenbirne und Frühzwetschgen sind reif
  • ebenso die Eberesche (Vogelbeere)
  • Blüte des Heidekrauts und der Herbstanemone
  • die zweite Heumahd (Grummet) findet statt
die Beeren der Eberesche sind reif
das Heidekraut erblüht
Frühherbst:
  • die Schwarzen Holunderbeeren sind ebenso reif wie die Kornelkirsche und die Haselnuss
  • Höhepunkt der Obsternte: Birnen und Zwetschgen werden geerntet
  • auf den Äckern hat der Mais seine Endhöhe erreicht
  • die Aussaat beginnt mit dem Winterraps und der Wintergerste

die Schwarzen Holunderbeeren sind reif, ...

die Birnen ...

ebenso wie die Haselnüsse, ...

und die Zwetschgen
Vollherbst:
  • die ersten Stieleicheln und Rosskastanien fallen vom Baum
  • Quitte und Walnuss sind erntereif
  • die letzten spätreifen Äpfel werden geerntet
  • die Landwirte ernten jetzt den Mais, die Spätkartoffeln und Rüben und bestellen die Äcker mit Winterroggen und Winterweizen
  • die Weinlese ist in vollem Gange
  • allgemeine Laubverfärbung
  • bei den Kulturbäumen (Obstbäume) fallen bereits die  Blätter
Winteräpfel können geerntet werden
Kastanien sind reif
allgemeine Laubverfärbung
Spätherbst:
  • das Laub der Stieleiche verfärbt sich
  • alle anderen Laubbäume werfen ihr Laub ab
  • Winterraps und Wintergetreide färben noch einmal die Felder grün
  • mit dem Ende des Laubfalls endet der Spätherbst meist Mitte bis Ende November
Blattfärbung der Stieleichen am Bienenstand
Winter:
  • die Europäische Lärche wirft ihre Nadeln ab
  • alle Bäume haben ihr Laub verloren (abgesehen von frühjahrsabwerfenden  Bäumen und vereinzelten wintergrünen  Laubgehölzen)
  • es herrscht weitgehend Vegetationsruhe, selbst wenn es zu Wärmephasen kommt
  • der phänologische Winter beginnt gegen Ende November/Anfang Dezember und dauert bis Mitte/Ende Februar

Winter im Fichtelgebirge – Ruhepause für die Vegetation

Der Beginn der jeweiligen phänologischen Jahreszeiten ist vom Deutschen Wetterdienst seit 1951 festgehalten und als Jahresmittelwerte graphisch aufgearbeitet worden. Über diesen Link gelangen Sie direkt zu dieser Auswahl.



Mittlerer Beginn und Dauer der phänologischen Jahreszeiten von 1981 bis 2010
Tage
Phänolog. Jahreszeit
von
bis
Zeigerpflanzen
für den Beginn
53
Winter
01.01.
21.02.
36
Vorfrühling
22.02.
29.03.
Haselblüte
32
Erstfrühling
30.03.
30.04.
Forsythienblüte
29
Vollfrühling
01.05.
29.05.
(frühreife) Apfelblüte
23
Frühsommer
30.05.
21.06.
Blüte Schwarzer Holunder
44
Hochsommer
22.06.
04.08.
Blüte Sommerlinde
23
Spätsommer
05.08.
27.08.
Apfelernte
25
Frühherbst
28.08.
21.09.
Beeren des
Schwarzen Holunders sind reif
24
Vollherbst
22.09.
15.10.
Stieleiche Früchte
19
Spätherbst
16.10.
03.11.
Stieleiche Blattverfärbung
57
Winter
04.11.
31.12.
Stieleiche Blattfall
Die "Bienenuhr"
Anhand dieser phänologischen Phasen lässt sich auch das "Bienenjahr" konstruieren. Sowohl gebietsweise als auch in Einzeljahren treten innerhalb und außerhalb des Bezugsraumes mehr oder weniger große Abweichungen von den Mittelwerten auf. Jeder Entwicklungsabschnitt wird durch eine phänologisches Phase eröffnet und endet mit dem Beginn des nächsten Abschnitts.
Drymat
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